Blogreihe – Der Umgang mit Schmerzen bei Kindern – Teil 1
Der richtige Umgang mit Schmerzen bei Kindern
Schmerzen gehören zu unserem Alltag dazu. Jede oder Jeder von uns hatte Sie schon einmal. Doch wie gehen wir richtig mit Ihnen um? Einerseits ist es sinnvoll, wenn wir Sie ernst nehmen, da sie oft eine Schutzfunktion mit sich bringen und wollen uns auf etwas hinweisen. Andererseits sollten wir Schmerzen auch nicht dramatisieren, da dies häufig dazu führt, dass Sie schlimmer werden und länger andauern, vor allem bei unseren Kindern.
Wir sollten die Schmerzen wahrnehmen und darauf reagieren. Vielleicht braucht es etwas Bewegung an der frischen Luft oder eine Wärmflasche. Wir sollten die Schmerzen aber nicht Regie führen lassen. Zuhause bleiben, weil uns bzw. unseren Kindern der Bauch weh tut kann kurzfristig natürlich sinnvoll sein. Wenn Kinder aber länger zuhause bleiben und nicht mit anderen Kindern spielen oder an die frische Luft gehen, überlassen wir dem Schmerz die Regie, was oft schlimmere Auswirkungen haben kann. In diesem Fall macht es oft Sinn, trotzdem raus zu gehen.
Eine wichtige Botschaft für die Eltern: Schenken Sie Ihre Aufmerksamkeit Ihrem Kind, nicht dem Schmerz! In unserem stressigen Alltag kann es schnell passieren, dass wir uns vor allem dann um unsere Kinder kümmern, wenn sie Schmerzen haben. Und genau das kann sehr ungünstig sein. Denn dann lernen Kinder, dass sich besonders um sie gekümmert wird, wenn es ihnen schlecht geht. In Fachkreisen wird hier von einem sekundären Krankheitsgewinn gesprochen. Ein primärer Krankheitsgewinn ist bspw., dass Kinder nicht in die Schule müssen, weil sie krank sind. Beim sekundären Krankheitsgewinn erhält das Kind Aufmerksamkeit und Zuneigung von Menschen, die ihm wichtig sind, weil es krank ist oder weil ihm etwas weh tut. Und das sollten Kinder nicht von klein auf lernen. Sie sollten generell, unabhängig vom Schmerz, viel Aufmerksamkeit erhalten.