Modellvorhaben soll Gesundheit in der Pflege verbessern
DAK-Gesundheit startet Präventionsprojekt in landesweit 40 Pflegeeinrichtungen – Auftakt im Krankenhaus Rotes Kreuz Lübeck
Lübeck, 27. September 2019. Wer in einem Pflegeberuf arbeitet, hat Untersuchungen zufolge ein deutlich erhöhtes Risiko wegen Krankheit auszufallen. Nach dem aktuellen Gesundheitsreport der DAK-Gesundheit ist der Krankenstand im Gesundheitswesen in Schleswig-Holstein mit 4,7 Prozent höher als unter allen Erwerbstätigen (4,1 Prozent). Insbesondere Muskel-Skelett Erkrankungen sind besonders häufig vertreten. Auf der anderen Seite scheint der Einzug ins Pflegeheim bei älteren Menschen Mobilitätseinbußen zu begünstigen, dies zeigen neuere Studien. Drei Viertel der Pflegebedürftigen in stationären Pflegeeinrichtungen sind in der Bewegung eingeschränkt. Mit dem Programm „POLKA“ der DAK-Gesundheit sollen Leistungen in der Lebenswelt stationäre Pflege mit Leistungen der betrieblichen Gesundheitsförderung des Pflegefachpersonals verknüpft werden.
„Alten- und Krankenpflege sind Berufe mit einer hohen körperlichen und psychischen Belastung“, sagt Cord-Eric Lubinski, Leiter der DAKLandesvertretung in Schleswig-Holstein. „Mit unserem neuen Präventionsprogramm in Pflegeeinrichtungen wollen wir die Gesundheit der Pflegekräfte stärken und gleichzeitig mehr Lebensqualität bei Pflegebedürftigen erreichen.“ In diesem bisher einmaligen Projekt bündelt die DAK-Gesundheit in den nächsten fünf Jahren diese beiden Aufgaben. Unter der Projektleitung des Deutschen Verbands für Gesundheitssport und Sporttherapie (DVGS) werden in den beteiligten Pflegeeinrichtungen Multiplikatoren geschult, die in der Folge durch gezielte Maßnahmen die bewegungsbezogene Gesundheitskompetenz aller Beteiligten fördert. Konkret werden die Bewohner über Bewegungsanreize wie beispielsweise mehr Gehstrecken im Haus und musikunterstützte Gymnastik aktiv gehalten. Die Pflegekräfte erhalten unter Anderem in Workshops Übungen zur Rückenkräftigung und Anleitung zur Entlastung des Rückens bei der Arbeit.
Auftakt für dieses landesweite Modellvorhaben ist im Geriatriezentrum des Krankenhaus Rotes Kreuz in Lübeck. „Mit dem Projekt POLKA erhalten sowohl Bewohner als auch Pflegekräfte passgenaue Angebote für Bewegung. „Lübecker Bewegte Heime“ trifft diese Fokussierung auf Bewohner und professionelle Kräfte vielleicht am besten“, sagt Dr. Martin Willkomm, Chefarzt und ärztlicher Direktor der Geriatriezentrums am Krankenhaus Rotes Kreuz Lübeck. Das Projekt läuft in den teilnehmen Einrichtungen in Schleswig-Holstein über fünf Jahre. Beteiligte Partner sind der Deutsche Verband für Gesundheitssport und Sporttherapie e. V., die Forschungsgruppe Geriatrie Lübeck und das Instiut für Sport und Sportwissenschaft der Universität Heidelberg.
27.09.2019, DAK