Gesundheit Aktuell

Projekt ZielBewegung

Bewegungsmangel ist ein bedeutender Risikofaktor für zahlreiche nichtübertragbare Krankheiten wie Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und psychische Leiden. Die COVID-19-Pandemie hat diesen Trend verstärkt, wodurch die Förderung körperlicher Aktivität in Deutschland dringlicher denn je geworden ist. Vor diesem Hintergrund wurde das Projekt „ZielBewegung“ ins Leben gerufen, das sich auf die Erstellung zielgruppenspezifischer Bestandsaufnahmen zur Bewegungsförderung konzentriert.

Das Projekt „ZielBewegung“ zielt darauf ab, wissenschaftlich fundierte Bestandsaufnahmen zur Bewegungsförderung für spezifische Bevölkerungsgruppen zu erstellen. Diese Gruppen umfassen:

Die Bestandsaufnahmen bieten einen systematischen Überblick über das aktuelle Bewegungsverhalten dieser Zielgruppen, identifizieren bestehende Lücken und präsentieren potentielle Maßnahmen zur Förderung körperlicher Aktivität. Die Bestandsaufnahmen wurden erstellt durch das WHO-Kooperationszentrum für Bewegung und Public Health am Department für Sportwissenschaft und Sport der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU). Das Projekt wird vom Bundesministerium für Gesundheit (BMG) gefördert.

Einordnung in die Ressortforschung des BMG

„ZielBewegung“ ist einzuordnen in die Ressortforschung im Handlungsfeld „Gesundheitsförderung und Prävention“ und das Thema Bewegungsförderung des BMG. Die Ressortforschung dient der wissenschaftlichen Unterstützung gesundheitspolitischer Entscheidungen und der Entwicklung evidenzbasierter Maßnahmen zur Gesundheitsförderung. Durch die zielgruppenspezifischen Bestandsaufnahmen liefert das Projekt wertvolle Erkenntnisse für Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger in Bund, Ländern und Kommunen sowie für Fachkreise und weitere Akteurinnen und Akteure, die Maßnahmen zur Bewegungsförderung planen und umsetzen.

Dieses Projekt ist damit ein weiterer Baustein zur Bewegungsförderung in Deutschland und knüpft damit unmittelbar an die Entwicklung der Nationalen Empfehlungen für Bewegung und Bewegungsförderung (NEBB) sowie den Runden Tisch „Bewegung und Gesundheit“, um die Gesundheitsförderung durch Bewegung in Deutschland zu stärken. In diesem Zusammenhang hat der Deutsche Verband für Gesundheitssport und Sporttherapie e.V. (DVGS) Stellungnahmen zur Evidenz zu den gesundheitsförderlichen Wirkungen bei verschiedenen Zielgruppen: a) Bewegung und Gesundheit im Kindes- und Jugendalter, b) Bewegung und Gesundheit bei älteren Erwachsenen und c) Bewegung und Gesundheit bei Personen mit nichtübertragbaren Erkrankungen eingebracht. In diesem Zusammenhang wurde ebenso eine Stellungnahme des DVGS für das BMG zur epidemiologischen Perspektive der Bewegungsförderung und zur körperlichen Aktivität der deutschen Bevölkerung im Vergleich zu anderen europäischen Ländern erstellt.

Der DVGS war bei allen den genannten Aktivitäten und Projekten zur Gesundheitsförderung durch Bewegung wesentlich involviert und ist ein zentraler Akteur im Bereich der Bewegungsförderung in Deutschland. Als Fachverband setzt sich der DVGS für die Förderung der qualitätsgesicherter bewegungsbezogenen Versorgungsangebote zur Förderung der Verbesserung der öffentlichen Gesundheit ein. Dabei verfolgt er einen interdisziplinären Ansatz und arbeitet eng mit verschiedenen Partnern aus Wissenschaft, Praxis und Politik zusammen.

Im Kontext von „ZielBewegung“ bringt der DVGS seine Expertise zu den bewegungsbezogenen Versorgungsbereichen und den Leistungsarten ein. Eine Übersicht hierzu findet sich auch bei Baldus et al. (2025) und für digitale bewegungsbezogene Angebote bei Streber und Baldus (2025). Der DVGS bringt in den unterschiedlichen Organisationen sowie den Arbeitsgruppen und Gremien regelmäßig seine Expertise zur wissenschaftlichen wie epidemiologischen Begründung von Bewegung für verschiedenste Zielgruppen und Lebenswelten sowie seine Expertise zur Bewegungsförderung und bewegungsbezogenen Versorgung ein. Mehr dazu findet sich im Artikel Vom Erkenntnisgewinn zur qualitätsgesicherten, bewegungsbezogenen Versorgung: die Rolle des zuständigen Fachverbandes DVGS (Streber et al., 2025 ) in der B&G.

Autor: Dr. Rene Streber