FPZ/DVGS OsteoporoseTherapie
Für fortgeschrittene Stadien von Osteoporose, bei denen präventive Maßnahmen nicht mehr ausreichend wirken, haben der DVGS und die FPZ GmbH in Köln ein hybrides, bedarfsorientiertes Therapiemodell aus supervidiertem apparativem Krafttraining, Sturzpräventionstraining und Online-Interventionen inklusive Messenger Angebot entwickelt. Damit werden die Vorteile aus digitalen und in analogen Interventionsformaten kombiniert und ein bewegungstherpautisches Angebot im Blended-Therapieformat geschaffen.
Leitung
FPZ GmbH
Dr. rer. soc. Frank Schifferdecker-Hoch
Gustav-Heinemann-Ufer 88a
50968 Köln
Partner
- Angelika Baldus, Deutscher Verband für Gesundheitssport und Sporttherapie e. V., Hauptansprechpartner
- Dr. Stefan Peters, Deutscher Verband für Gesundheitssport und Sporttherapie e. V., Ansprechpartner
- Dr. Rene Streber, Deutscher Verband für Gesundheitssport und Sporttherapie e. V., Ansprechpartner
- Maximilian Köppel, Deutscher Verband für Gesundheitssport und Sporttherapie e. V., Ansprechpartner
Rolle des DVGS e.V. im Projekt
Der DVGS war maßgeblich an der Konzeption des Kraft- und Sturzpräventionstrainings sowie der Erstellung der begleitenden Online-Interventionen beteiligt. Zudem ist der DVGS für die Qualifikation der Therapeuten zuständig und vergibt bei entsprechender Qualifizierung bzw. bei erfolgreicher Absolvierung der Fort- und Weiterbildung die DVGS Lizenz Osteoporose, die in der Strukturqualität der Versorgungsverträge fest verankert ist.
Wesentlicher Hintergrund ist, dass der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) die ärztliche Richtlinie für die DMP-Anforderungen (DMP-A-RL) für die Indikation Osteoporose (Beschlussdatum vom 16. Januar 2020) erlassen hat. Osteoporose ist eine DMP-Indikation und kann Personen mit Osteoporose als strukturiertes Behandlungsprogramm gem. § 137f SGB V zur Verfügung gestellt werden.
Der DVGS e.V. ist im G-BA anhörungs- und zur Stellungnahme berechtigt. Die Behandlungen sind definiert nach dem aktuellen Stand der medizinischen Wissenschaft unter Berücksichtigung von evidenzbasierten Leitlinien oder nach der jeweils besten verfügbaren Evidenz sowie unter Berücksichtigung des jeweiligen Versorgungssektors (hier: § 137f Absatz 2 Satz 2 Nummer 1 SGB V). Der DVGS vertrat bei Erstellung der DMP-A-RL die Evidenz zu nichtmedikamentösen Therapien und allgemeinen Maßnahmen; hier: Lebensstil, Ermittlung des Sturzrisikos sowie das körperliche Training und die Sturzprophylaxe.
Die in diesem Projekt integrierten Versorgungsinhalte richten sich nach den Behandlungsvorgaben der DMP-A-RL zum körperlichen Training und zur Sturzprophylaxe und basieren auf der aktuell, vorliegenden natinonalen wie internationalen Evidenz. Die Besonderheit ist der biopsychosoziale Rahmen der Versorgungsinhalte unter Einbezug des Modells der Bewegungsbezogenen Gesundheitskompetenz für Personen mit Osteoporose. Damit soll die Zielsetzung der DMP-A-RL Osteoporose zur „regelmäßigen körperlichen Aktivität“ sowie „Vermeidung von Immobilisation“ im Selbstmanagement erfüllt werden.
Fördergeber und Förderprogramm
Fördergeber: Eigene Entwicklung
Programm: Osteoporose
Förderkennzeichen: /
Laufzeit: 2020 – 2022
Web: externer Link
Einordnung
Hierbei handelt es sich um ein hybrides Sport-/bewegungstherapeutisches Konzept speziell ausgerichtet für Erwachsene mit Osteoporose. Das Programm beinhaltet Trainingseinheiten in einem qualitätsgesicherten Zentrum vor Ort, digitale Lernmöglichkeiten und wird realisiert durch qualifizierte Bewegungsfachkräfte.
Abrechnungsfähige Leistung
Diese sport-/bewegungstherapeutische Leistung basiert auf einem sogenannten Selektivvertrag. Der vorliegende Vertrag ist als besondere Versorgung nach § 140a SGB V einzuordnen. Er gilt nicht direkt bundesweit, sondern wird mit spezifischen Krankenkassen und den Leistungserbingern geschlossen. Ansprechpartner ist das Unternehmen FPZ GmbH. Diese bewegungsbezogene Intervention kann bereits durch mehrere gesetzliche Krankenversicherungen abgerechnet werden. Die DVGS Fortbildungslizenz Osteoporose ist in der Strukturqualität verankert.
Leitlinien
Medizinische Leitlinien sind ein zentrales Instrument zur Qualitätssicherung und -verbesserung in der Versorgung. Der DVGS ist zunehmend an der Entwicklung und Aktualisierung sowohl medizinischer als auch bewegungstherapeutischer Leitlinien beteiligt – eine Aufgabe, die sich mittlerweile zu einem seiner zentralen Tätigkeitsfelder entwickelt hat.
In diesem Zusammenhang ist die Beteiligung an der S3-Leitlinie „Körperliches Training zur Frakturprophylaxe“ im Kontext der Indikation Osteoporose herauszustellen. Ziel dieser evidenzbasierten Leitlinie ist es, die Wirksamkeit körperlichen Trainings hinsichtlich der Reduktion von Frakturen und relevanter Risikofaktoren bei verschiedenen Zielgruppen zu bewerten. Auf dieser Basis werden praxisorientierte Empfehlungen formuliert, die ein effektives, an den jeweiligen Bedarf angepasstes Training zur Frakturprophylaxe ermöglichen.
Verweise und Downloads
Alle weiteren Informationen wie zur ärztlichen Verordnung, den Kosten oder den Krankenkassen, mit denen die Selektivverträge abgeschlossen wurden finden Sie bei der FPZ GmbH
Relevante Publikationen:
Baldus et al. (2020). Bewegungsbezogene Versorgungsangebote für Patientinnen und Patienten mit Osteoporose. B&G Bewegungstherapie und Gesundheitssport 2021; 37(04): 187-189, DOI: 10.1055/a-1528-8854
Annika Breitkopf , Maximilian Köppel , Rebecca Hirthammer , Michael Hollmann , Frank Schifferdecker-Hoch , Janik Scheer , Stefan Peters (2021). Ziele, Methodik und Inhalte einer neuen hybriden Therapie für Personen mit Osteoporose in unterschiedlich fortgeschrittenen Stadien B&G Bewegungstherapie und Gesundheitssport 2021; 37(04): 190-200
DOI: 10.1055/a-1528-9080
AMWF S3-Leitlinie „Körperliches Training zur Frakturprophylaxe“
Richtlinie des Gemeinsamen Bundesausschusses zur Zusammenführung der Anforderungen an strukturierte Behandlungsprogramme nach § 137f Absatz 2 SGB V (DMP-Anforderungen-Richtlinie/DMP-A-RL)