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Empfehlungen zur Sport-/Bewegungstherapie bei Krebspatienten mit Knochenmetastasen

Aufgrund der erhöhten Frakturgefahr stellt das Training mit Patientinnen und Patienten mit Knochenmetastasen eine besondere Herausforderung an die Sport-/Bewegungstherapeuten dar. Zwar liegen inzwischen einige klinische Studien vor, die Patientinnen und Patienten mit Knochenmetastasen einschlossen, allerdings fehlte bisher ein evidenzbasierter Konsens in der Fachliteratur, wie die Sicherheit der Patienten zu gewährleisten ist. Dieser wurde jetzt von einem internationalen Expertenteam unter deutscher Beteiligung in Person von Prof. Dr. Friederike Rosenberger und PD Dr. Joachim Wiskemann (beide NCT Heidelberg und Vorstandsmitglieder von OnkoAktiv am NCT Heidelberg e.V.) erarbeitet.

Das Konsensusstatement formuliert hierbei 5 Richtlinien, die für Patientinnen und Patienten mit Knochenmetastasen eingehalten werden sollten:

  • Vor dem Training oder einem motorischen Assessment muss das Risiko skelettaler Komplikationen (wie Frakturen) erhoben werden
  • Vor dem Training soll außerdem ein Austausch mit dem medizinischen Team stattfinden, um zentrale medizinische Informationen in den weiteren Prozess einfließen zu lassen
  • Die sport-/bewegungstherapeutische Betreuung sollte ausschließlich durch qualifizierte Bewegungsfachkräfte mit onkologischem Hintergrundwissen durchgeführt werden
  • Das motorische Assessment muss auf die Umstände der Patientinnen und Patienten angepasst sein. In diesem Kontext können bestimmte Testverfahren auch kontraindiziert sein, wenn sie ein zu großes Risiko für die Patientin und den Patienten darstellen.
  • Das Training selbst soll sich schließlich an den internationalen Bewegungsrichtlinien des American College of Sports Medicine (ACSM) orientieren. Wichtig ist hierbei allerdings, dass die Bewegungsqualität der -quantität vorangestellt wird.

Die sport-/bewegungstherapeutische Betreuung von Menschen mit Knochenmetastasen benötigt einen hohen Aufwand sowie ein sorgfältiges Assessment und eine eingehende medizinische Abklärung vor dem Trainingsstart. Ist dies geschehen, können schließlich auch Patientinnen und Patienten mit Knochenmetastasen sicher von den positiven Effekten eines körperlichen Trainings profitieren.

Das vollständige Konsensusstatement finden Sie hier: https://ascopubs.org/doi/full/10.1200/OP.21.00454
Die Termine 2022 für die DVGS Lizenz Onkologie finden Sie hier: https://bildung.dvgs.de/
Beim DVGS Kooperationspartner, dem OnkoAktiv Netzwerk, ist außerdem ein umfassendes Factsheet Knochenmetastasen erhältlich: https://netzwerk-onkoaktiv.de/wp-content/uploads/2022/01/FACT_Sheet_Knochenmetastasen.pdf Kontakt: Maximilian.koeppel@nct-heidelberg.de