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Experten-Symposium 2025: Qualitätssicherung durch Professionalisierung in der Sport-/Bewegungstherapie

Am 09. Oktober 2025 veranstaltete die Deutsche Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG) gemeinsam mit dem Deutschen Verband für Gesundheitssport und Sporttherapie e. V. (DVGS) und der Deutschen Rentenversicherung Bund e. V. (DRV Bund) das 2. Experten-Symposium Rehabilitation.

Zentrales Thema war die Entwicklung der orthopädischen Sport-/Bewegungstherapie in der medizinischen Rehabilitation und Reha-Nachsorge vor dem demografischen Kontext. Die Rehabilitationseinrichtungen werden einerseits mit immer mehr älteren Patienten konfrontiert, die zunehmend co- und multimorbide sind und/oder Pflegezustände haben. Dem entgegen wird es durch den Renteneintritt der Babyboomer zukünftig immer weniger Fachkräfte geben. Um diese Herausforderung zu meistern, kamen in Mannheim über 200 Teilnehmende zusammen, die größtenteils Leistungserbringer und Leistungsträger waren. Im Zuge dessen diskutierten die Teilnehmenden, an welchen Stellen derzeitige und zukünftige Bedarfe für die Sport- und Bewegungstherapie bestehen. Was braucht die DRV Bund? Was bietet der DVGS? Und welche Möglichkeiten hat die DHfPG, zu unterstützen?

Um diese Fragen zu klären, hielten Vertretende der DRV Bund, des DVGS und der DHfPG Vorträge und traten in den Dialog mit den Teilnehmenden.

Nina Boes (Leitung der Abteilung Rehabilitation der Deutschen Rentenversicherung Westfalen) gab einen Überblick zu dem Status Quo und den Perspektiven zur Versorgung im Bereich Rehabilitation, Nachsorge sowie Prävention der DRV. Sie unterstrich die zukünftige Bedeutung der Sporttherapie als stärkste Leistungsart der Rehabilitation und betonte die Notwendigkeit zum Ausbau der qualitätsgesicherten Leistungen im Bereich der Rehabilitation, Reha-Nachsorge und Prävention der DRV Bund.

Daniela Sewöster (Leiterin Konzepte im Dezernat Reha-Wissenschaften der DRV Bund) stellte die Entwicklungen in der Reha-Nachsorge dar. Weiterhin präsentierte sie wesentliche Entwicklungen, die zur Qualitätsentwicklung in der Sport-/Bewegungstherapie beitragen: „Praxisempfehlungen für die Optimierung der Bewegungstherapie in der medizinischen Rehabilitation“ (in Veröffentlichung), Praxisleitfaden Bewegungstherapie der DRV Bund. Daneben kündigte sie das aktualisierte Rahmenkonzept T-Rena zur Reha-Nachsorge der DRV Bund an. Die Präsentation von Frau Sewöster, können Sie sich hier anschauen.

Tilo Späth präsentierte aus Perspektive der Leistungserbringenden (Geschäftsführer ambulanter Rehabilitationseinrichtungen und Vizepräsident DVGS) vielfältige cross-sektorale (zum Teil digitale) Einsatzmöglichkeiten von qualitätsgesicherten Sport-/Bewegungstherapeuten zur (Weiter-)Entwicklung des Leistungsportfolios am Beispiel einer ambulanten Rehabilitationseinrichtung. Das umfasst neben den Rehabilitationsleistungen, trägerübergreifende Leistungen der Nachsorge gem. §17 SGB VI, Präventionsleistungen gemäß §20 SGB V und §14 SGB VI sowie Rehabilitationssport gemäß § 64 SGB IX.

Gemeinsam stellen Angelika Baldus (Hauptamtlicher Vorstand DVGS) und Prof. Dr. Arne Morsch (Leiter Fachbereich Gesundheitswissenschaft/ Gesundheitsförderung der DHfPG) die neue Qualifikationsstruktur, die Potentiale der Aus-, Fort- und Weiterbildung sowie Nachqualifikation im Bereich der qualitätsgesicherten Sport-/Bewegungstherapie durch die Kooperation von DVGS und DHFPG dar. Damit wird flächendeckend der zukünftige Versorgungsbedarf in der medizinischen Rehabilitation, in der Reha-Nachsorge sowie in der Prävention und damit verbundene Qualitätsanforderungen aller Leistungsträger an sport-/bewegungstherapeutische Leistungen gesichert.

Den Abschluss machte eine Gesprächsrunde mit den Referierenden zum Thema „Personalentwicklung in der bewegungsbezogenen Gesundheitsversorgung“, moderiert von Prof. Dr. Thomas Wessinghage, Prorektor der DHfPG. Die Anwesenden diskutierten die Perspektiven einer künftigen bewegungsbezogenen Gesundheitsversorgung mit Aspekten des Reha-Kreislaufs, einem indikations- und sektorenübergreifenden Ansatz sowie das engere übergreifende Zusammenwirken aller Leistungsträger.